„Liquid Work bezeichnet die Arbeit bzw. Tätigkeiten, deren Arbeitsform sich immer danach ausrichtet, für einen Arbeitsprozess eine optimale „win-win“ – Situation für alle an diesem Arbeitsprozess beteiligten (z.B. Arbeit-/Auftraggeber, Arbeit-/Auftragnehmer) zu erreichen. Diese „win-win“-Situation bezieht insbesondere die Faktoren „work-live-balance“ und Gesundheit mit ein. „Liquid“ bezeichnet hierbei vor allem den Fakt, dass diese Arbeitsform jeden Tag und zu jeder Zeit hinsichtlich Zeitpunkt, Arbeitsort, Arbeitspensum, Kommunikation/Kommunikationsform und Nichtarbeit (klassisch: Freizeit) anders aussehen bzw. sich verändern kann. „ Michel Wieden
Liquid Work baut auf der ursprünglichen Idee des New Work aus dem Ende der 70er Jahre auf.
New Work ist eine Utopie die erstmals Dr. Fritjof Bergmann postuliert hat. In seiner Vorstellung New Work eine Kombination aus
- Selbstverwirklichung
- Selbstbestimmung
- Selbstversorgung
Er bezeichnet es als das, was „Menschen wirklich, wirklich wollen“. Dabei ist New Work in seiner Ausformulierung bewusst überhaupt nicht konkret strukturiert. Einen Vorschlag, wie New Work aussehen kann, wird nicht gegeben, weil es eben ein zutiefst individueller Entwicklungsprozess ist. New Work stellt prinzipiell somit nicht eine bestimmte Arbeitsform dar, sondern die Arbeitsform, die der Arbeiter (damals in den 70ern der Fabrikarbeiter) wirklich, wirklich will. Bezeichnend dabei ist, dass Bergmann eben kein Wirtschaftswissenschaftler war/ist, sondern Philosoph, was deutlich wird, warum New Work mit dieser Frage den Standpunkt des Arbeiters in den Mittelpunkt stellt, und nicht den Standpunkt des Unternehmens.
In einer Veranstaltung erläutert Bergmann, wie zu es New Work kam, udn was er darunter versteht.
Dieser ursprüngliche Ansatz wurde gerade in den letzten Jahren zunehmend umfunktioniert, um dem Trend der Digitalisierung zu entsprechen. Der Mensch, und sein „innerster Wunsch nach dem, was er wirklich, wirklich will“ verschwindet wieder zunehmend aus dem Fokus derer, die New Work als die „Must Have“ Entwicklung verkünden.
Liquid Work® hingegen greift exakt diesen ursprünglichen Ansatz wieder auf.
„Die Arbeit um den Menschen biegen, nicht den Menschen um die Arbeit“
Dahinter steckt zunächst die Frage eines jeden Menschen:
Wie ticke ich eigentlich?
Sprich … was will ich wirklich? Liquid Work® berücksichtigt dabei neben dem, was der Mensch eigentlich will, aber auch Parameter die beschreiben, was für den Menschen gesund ist, wie z.B. chronobiologische Aspekte (dann arbeiten, wenn optimale Leistung möglich ist). Sie sieht gesundes Arbeiten z.B. bei einem Frühtypen anders aus, als bei einem Spättypen. Andere kreative Zeiten, andere Zeiten zur Problemlösung. Zusätzlich beinhaltet es auch den wechselnden, fließenden (daher auch liquid) Übergang von Privat und Beruf. Die klassische Trennung hiervon fällt weg, da ohnehin nicht mehr realisierbar, und auch nicht sinnvoll! Ein Langschläfer hat seine Problemlösungsphasen genetisch bedingt z.B. erst nach 17.00Uhr. Warum also sollte er von „9 to 5“ arbeiten?
Der Mitarbeiter richtet sich nicht primär nach den Gegebenheiten des Unternehmens (räumlich wie zeitlich), sondern diese Gegebenheiten richten sich nach den einzelnen Mitarbeitern, um das langfristig und nachhaltig optimale Potential zu erhalten. Im gesamten Ansatz spielt hier auch die dadurch veränderte Mobilität, Gesundheitsprävention, gesellschaftliche Veränderungen hin zu mehr Individualität eine starke Rolle.
Erst dieser Weg kann langfristig für effizientes und gesundes Arbeiten sorgen.
Die Kernaspekte von Liquid Work beziehen sich auf Arbeitsort, Privatsituation, Gesundheit und Mobilität. Ziel ist einen derartig optimierten Mix aus diesen Parametern zu erreichen, dass alle Beteiligten an einem Arbeitsprozess übereinstimmend den höchsten „win-win-Effekt“ erzielen.