Podiumsdiskussion: Chronobiologie – Wer richtig tickt, lebt gesünder

v.l.: Prof. Dr. Dr. Peter Deeg, Thorn Plöger, Dr. Thomas Kantermann, Frank Kubitza, Michael Wieden
v.l.: Prof. Dr. Dr. Peter Deeg, Thorn Plöger, Dr. Thomas Kantermann, Frank Kubitza, Michael Wieden

Erstmals in der nun 16-jährigen Geschichte der Bad Kissinger Gesundheitstage war nun auch das Thema „Chronobiologie“ vertreten. In einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion wurden unter der Moderation des Bad Kissinger Wirtschaftsförderers Michael Wieden das neue Thema von verschiedenen Seiten aus beleuchtet. In Impulsvorträgen schafften Michael Wieden und Dr. Thomas Kantermann zunächst einen informativen Einstieg. Auf sehr humorvolle Weise verdeutlichte Thomas Kantermann vor allem auch, was Chronobiologie nicht ist, und auch die Tatsache, dass Schlaf auch während der Arbeit, durchaus kein Zeichen von Inaktivität sein muss.

Dr. Thomas Kantermann (Chronobiologe/Universität Groningen(NL)), Prof. Dr.Dr. Deeg (Leiter der Deegenbergklinik, 2. Bürgermeister der Stadt Bad Kissingen), Thorn Plöger (Verwaltungsleiter/Rehaklinik HESCURO, Mitglied des gesunden Städtenetzwerkes) und Frank Kubitza (Direktor Jack-Steinberger-Gymnasium/Semminarvorstand) diskutierten dann über den Einfluß der Chronobiologie auf Rehabilitation, Psychosomatik, Arbeitszeiten, Schichtarbeit und Schule bzw. Schulzeiten. Auch die aus den Reihen der über 100 Zuschauer im historischen Rossini-Saal des Regentenbaus kommende zahlreichen Fragen wurden von den Teilnehmern diskutiert und beantwortet. Der gut gefüllte Saal ließ das wachsende Interesse der Bevölkerung an diesem Zukunftsthema deutlich spüren.

Michael Wieden, Wirtschaftsförderer der Stadt Bad Kissingen
Michael Wieden, Wirtschaftsförderer der Stadt Bad Kissingen

Alle Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass die Chronobiologie keineswegs als reines Nischenthema mehr zu betrachten ist, sondern tatsächlich die Grundlage vieler weiterer Themen in Bereich Prävention und Gesundheit darstellt. Bad Kissingen biete sowohl für die Forschung als auch für die daraus resultierende Entwicklung von Produkten, Dienstleistungen und Therapieformen eine ideale Basis.

Nicht zuletzt rief Dr. Kantermann alle Besucher dazu auf, Ihren Chronotypus via Fragebogen der LMU München festzustellen. Bisher haben weltweit bereits 150.00o Menschen diesen Fragebogen ausgefüllt. So ist bereits viel über die Verteilung und das Verhalten individueller Chronotypen in Erfahrung gebracht worden. Weltweit erstmalig bestünde aber nun die Chance, sich ein Bild von einer ganzen Stadt machen zu können, wenn möglichst viele Bad Kissinger diesen Fragebogen ausfüllen würden. Einzig die Webadresse ist nötig, um dann jeweils auch das Ergebnis zusenden zu können.

Neben der Bestimmung des Chronotypus, erhalten die TeilnehmerInnen auch weitere Informationen wie z.B. zum Schlafdefizit.

Dr. Thomas Kantermann, Chronobiologe an der Universität Groningen/NL
Dr. Thomas Kantermann, Chronobiologe an der Universität Groningen/NL

Alles in allem war es ein hervorragender Einstand, der sicher nicht zuletzt auch den hochkarätigen Diskussionsteilnehmern geschuldet war. Ich möchte mich auf diesem Wege ganz herzlich bei den Teilnehmern bedanken, und bin mir sicher, dass wir hier noch mehr hören werden.
Ganz herzlichen Dank auch natürlich an Frau Eva-Maria Roer, Vorstandsvorsitzende vom Förderverein Gesundheit, für das Anregen und Ermöglichen dieser Podiumsdiskussion, und natürlich an Ihr Team um Frau Luzia Metz und Martina Lutz für die hervorragende Organisation.

In der Folge ein paar Eindrücke der Podiumsdiskussion.

Mit gesunden Grüßen
Michael Wieden


Fotos: © Dr. Birgit Wagner