Potenziale

In unserer neuen Ausbildung zum ChronoCoach (Chronobiologie, Schlaf etc.) geht es auch um Potenziale und Selbstverwirklichung. Ich befasse mich in diesem Zusammenhang gerade intensiv mit der Bedürfnishierarchie nach Maslow.

Kleiner Spoiler: Selbstverwirklichung ist NICHT das zu werden, was wir werden wollen, sondern das, was wir werden könnten. Maslow hat da übrigens so viel mehr gemeint, als was heute in den Büchern daraus gemacht wurde. Und nein … die Pyramide ist nicht von ihm. Aber dazu schreibe ich separat noch einmal etwas.

Es geht jetzt um die Frage:

„Was kann unser Selbst werden, wenn wir alle unsere Potenziale nutzen, die wir haben“.

  • Was wäre, wenn wir das riechen und fühlen könnten, was Blinde riechen und fühlen?
  • Was wäre, wenn wir unsere Füße alle so nützen könnten, wie Menschen ohne Arme es tun?
  • Was wäre, wenn wir alle das empfinden könnten, was Hochsensible empfinden?
  • Was wäre, wenn wir alle den Entdeckerdrang leben könnten, den Kinder jeden Tag leben?

Für all das, was ich gerade aufgezählt habe und unfassbar viel mehr, tragen fast alle das Potenzial in sich … fast jeder könnte es! Aber meistens bleibt es ein Potenzial, das nie nach aussen darf.

Der Grund? Wir glauben, es nicht zu brauchen für das, was wir Leben nennen.

Unser Geist (Fahrgestell) und unser Körper (Motor) sind ein Ferrari, den die meisten ein Leben lang nur im Laden probesitzen. Wenn wir nur mal den Motor starten oder gar das Gaspedal durchdrücken würden, bekämen wir eine Vorstellung davon, was in uns schlummert. Aber wir begnügen uns damit, Filme anzusehen, wie andere einen Ferrari fahren, hängen Fähnchen zu Hause auf, kaufen uns Modelle, machen dann ab und zu die Augen zu und denken uns: „Wenn ich doch nur …!“.

Für alle die keinen Ferrari mögen: Ich auch nicht, aber es ist eine Metapher. 😉

Potenziale und KI

KI wird das noch befeuern. Noch weniger Potenziale werden sich entwickeln, und das, was wir bisher gekonnt haben, aber jetzt nicht mehr brauchen, wird verkümmern wie Muskeln wenn man den ganzen Tag im Bett liegt. Die Natur baut Dinge ab die wir nicht mehr brauchen, ein biologisch ökonomisches Gesetz. Und alle finden es gut, weil … man spart sich ja auch Zeit.

Aber für was? Was machen wir statt dessen? Was machen wir mit der Zeit die wir sparen seit wir z.B. Computer und Smartphones haben? Was werden wir mit der Zeit machen, wenn wir

  • keine Texte mehr schreiben (müssen),
  • Bilder machen (müssen) oder
  • nichts mehr programmieren (müssen)?

Wie wollen wir dann unser Selbst verwirklichen?

Als Spezies Mensch entwickeln wir uns offensichtlich nicht weiter, wir lassen Potenziale die uns per Geburt mitgegeben wurden, „unnütz“ werden. Irgendwann wird die Evolution sie abbauen. Was bleibt dann übrig?

Das, was diese Frau in diesem Video kann, steckt eigentlich in uns allen drinnen. Klar, wir brauchen es nicht um Leben zu können. Aber na und?

Kinder und Potenziale

Am meisten erschreckt mich, dass wir unsere Kinder ihrer Potenziale berauben. Um tatsächlich irgendwann sein Selbst verwirklichen zu können, brauchn wir nämlich genau diesen Entdeckerdrang unserer Kindheit. Wir brauchen dieses Freude am ergebnisoffenen Experimentieren mit dem Körper und dem Geist. Ohne diese Fähigkeit, werden wir immer an den Erwartungshaltungen von Aussen hängenbleiben.

Wir sind alle mit einem gogantischen Rucksack an Potenzialen auf die Welt gekommen, und haben ihn irgendwann noch fast voll irgendwo liegenlassen.

Laut einer Studie aus den 60ern von George Lang, basierend auf einer Erhebung der NASA, haben 98% aller Kinder mit 5 Jahren den Status eines Genies. Im Laufe der Zeit werden es immer weniger. Als Erwachsene sind es nur noch 2%, die die Fähigkeiten . Das sollte uns zu denken geben.

Meine 2 Cents.