Wieden Schlaf Partner

Besserer Schlaf alleine oder mit Partner, Kind oder Hund im Bett? Oder schlafen Sie besser alleine? Dazu gab es bisher nur wenige Studien.

Diese Frage scheint aber nun eine Studie an der American Academy of Sleep Medicine beantwortet zu haben. Hierzu wurden die Daten von knapp über 1000 Personen ausgewertet, die im Rahmen einer Studie SHADES-Studie (Sleep and Health Activity, Diet, Environment, and Socialization) erhoben wurden.

Um es kurz zu machen, dass …

Ergebnis

  1. Menschen die mit Partner im Bett schlafen, schlafen besser als Menschen die alleine schlafen. Das Schlafen mit einem Partner war mit niedrigeren Depressions-, Angst- und Stresswerten sowie einer größeren sozialen Unterstützung und Zufriedenheit mit dem Leben und den Beziehungen verbunden.
  2. Menschen die mit Kindern im Bett schlafen, schlafen dagegen unruhiger. Das Schlafen mit Kindern hingegen war mit mehr Stress verbunden. Allein zu schlafen war mit höheren Depressionswerten und geringerer sozialer Unterstützung und Lebens- und Beziehungszufriedenheit verbunden.

Soweit so gut .. ABER:

 

Zu 1. - Besser schlafen mit Partner?

Wie immer bei Studien bedeutet dies nicht, dass nun alle dem Ergebnis folgen müssen. Denn ob ich tatsächlich besser schlafen kann, hängt schlichtweg vom Partner ab. Sprich: Wenn ich mich bei meinem Partner wohl fühle, ist auch die Chance höher, dass mich seine/ihre Nähe im Schlaf beruhigt. Dann ist es auch logisch, dass ich ohne Partner schlechter schlafe als mit. Da sind viele Hormone im Spiel. Anders wird es sich verhalten, wenn die Partnerschaft eben nicht harmonisch ist oder ich eher Stress fühle, wenn mein Partner neben mir liegt. Das was der Partner ausstrahlt, wirkt sich automatisch auf einen selbst aus. Unruhe, Unzufriedenheit, Stress, Krankheit etc. sind Parameter, die man nicht einfach ignorieren kann. Gleiches gilt natürlich für Themen wie Schnarchen oder im Schlaf reden.
Wichtig bei einer solchen Studie ist also, die Kausalität im Auge zu behalten. Nicht der Schlaf mit dem Partner zusammen, macht den Schlaf besser, sondern die Qualität der Beziehung insgesamt sowie der Gesundheitszustandes des Partners sorgt für den Schlaferfolg, wenn man gemeinsam im Bett liegt. Gemeinsam im Bett zu schlafen, reduziert also keineswegs Depressionen, Angst- und Stresswerte. Getrennte Betten um besser zu schlafen, sind keine Seltenheit! Und wer keinen Partner hat, sollte sich auch nicht nur deswegen einen Partner suchen, damit der jemanden hat, der neben ihm/ihr liegt.

Zu 2. - Besser Schlafen mit Kindern

Auch hier ist es in meinen Augen wichtig die Kausalität im Auge zu behalten. Eine Studie kann nicht vergleichen, wie eine Nacht in der mein Kind mit im Bett geschlafen hat, ausgesehen hätte, wenn das Kind exakt in dieser Nacht nicht im Bett gelegen wäre. Und genau dies ist das Problem. Die Frage stellt sich also: Was ist der ausschlaggebende Grund, warum das Kind/das Tier mit im Bett schläft? Das bedeutet, sich sich die Frage zu stellen: Warum habe (brauche?) ich z.B. mein Kind oder einen Hund im Bett? Geht es mir um Sorge (ggfs. schlechter Schlaf) oder um ein Bedürfnis (ggfs. guter Schlaf)?

Wieden Schlaf mit Kind

Wenn ich alleine bin, schlafe ich vielleicht mit Hund im Bett mangels eines vertrauten Partners, der einem Wärme und Sicherheit gibt, ruhiger, als wenn ich alleine schlafen würde. Dennoch kann ich mit Hund schlechter schlafen, als wenn ich statt des Hundes einen liebevollen Partner im Bett hätte. Das Gleiche gilt für das Kind. Wenn ich aus Sorgen um das Kind, schlechter schlafen würde, wenn es im anderen Zimmer liegt, dann macht es keinen Sinn, das Kind ins Bett im anderen Zimmer zu legen. ALLERDINGS sollte ich mir auch genau ansehen, warum ich mir Sorgen um das Kind mache. Denn meistens liegen Kinder im eigenen Bett, weil man entweder Sorgen um das Kind hat, oder es seinen Willen durchsetzt (Ausnahmen bestätigen die Regel). Hätte man Kinder befragt, wäre ganz sicher rausgekommen, dass diese besser Schlafen, wenn sie mit Mutter oder Vater im Bett liegen, als alleine. Die Perspektive machts.

Fazit

Henne und Ei, sollte immer im Auge behalten werden, wenn wir uns die Bewertung von Aussagen aus Studien und Experimenten ansehen. Oft sind solche Themen in die Fragestellungen der Studien zwar schon eingepreist, aber man sollte sich dennoch die Studien immer genau ansehen, bevor man dann für sich selbst Rückschlüsse zieht. Ein richtiges und falsches Verhalten aus dieser Studie zu ziehen, ist in meinen Augen sehr problematisch. Das Thema „Schlaf alleine oder zu zweit“ ist wesentlich komplexer, als es das Studienergebnis zu vermitteln mag.

Das bestätigen auch unsere ChronoCoachings. Die Qualität der Beziehung zu Partner, Kind oder Hund sind maßgeblicher Bestandteil dessen, was am Ende die Schlafqualität bestimmt. Genau aus diesem Grunde bieten wir auch eben die Partner-ChronoCoachings an. Nur die individuelle Sicht auf die Dinge, kann in der Folge zu validen Aussagen und Maßnahmen führen.