Die ersten Ergebnisse der TAB-Studie sickern noch vor Veröffentlichung durch die Bundesregierung durch. Lt.dem Online…

Studie zeigt: Intensive Bewegung hilft gegen Schlafstörungen
Schlafstörungen sind in der Regel nur Symptome. Der größte Fehler ist daher zu versuchen, sie von Anfang an mit Medikamenten in den Griff zu bekommen, da, wie bei vielen anderen Problemen auch, die Ursache dadurch nicht beseitigt wird. Eine Ursache kann z. B. Bewegungsmangel sein, besonders bei jungen Menschen. Eigentlich eine Binsenweisheit, denkt man. Aber der Fokus liegt dabei auf dem Wort „intensiv“ in Bezug auf die Bewegung.
Studie zeigt die Zusammenhänge
Eine in China durchgeführte Studie(1), die das Bewegungsverhalten von Studierenden über sieben Tage hinweg beobachtete, wollte nun herausfinden, wie sich unterschiedliche Arten von körperlicher Aktivität auf die Schlafqualität von jungen Erwachsenen auswirken. Dabei wurde Bewegung in drei Kategorien unterteilt:
- moderate bis intensive körperliche Aktivität,
- leichte körperliche Aktivität und
- sitzendes Verhalten.
An der Studie nahmen 147 Student*innen (67 Männer und 80 Frauen) einer Universität aus Shenzhen, China, im Alter zwischen 18 und 29 Jahren teil. Voraussetzung für die Teilnahme war ein regulärer Schlaf-Wach-Rhythmus und eine normale körperliche Funktionsfähigkeit. Weiterhin durften Sie nicht in psychotherapeutischer Behandlung sein.
Während 7 Tagen und 8 Nächten trugen die Probanden ein Armband mit einem Aktivitätsmesser, um ihre Bewegungsdaten zu erfassen. Dabei durften sie keine Erinnerungsfunktion nutzen, also z. B. Apps, die zum Aufstehen oder Bewegen auffordern. Auch sollten sie ihren gewohnten Lebensstil beibehalten. Die Schlafqualität wurde über Fragebögen erfasst.
Ergebnis
Die Auswertung zeigte, dass 41 Teilnehmende Symptome von Schlaflosigkeit zeigten, während 106 keine derartigen Beschwerden hatten. Bei den Studierenden ohne Schlafprobleme konnte auch kein Zusammenhang zwischen Bewegung und Schlafqualität festgestellt werden. Die Teilnehmer*innen mit Schlafstörungen vermerkten jedoch an Tagen mit intensiverer körperlicher Betätigung weniger Schlafstörungen. Im Gegensatz dazu verschlechterte sich ihr Schlaf, wenn sie mehr leichter oder gar keiner körperlichen Aktivität nachgingen.
„Bei jungen Erwachsenen mit Schlaflosigkeitssymptomen kann der Austausch von leichter körperlicher Aktivität gegen moderate bis intensive Bewegung an einem bestimmten Tag die Schlafeffizienz in dieser Nacht verbessern“,
schlussfolgerte Studienleiter Kaixin Liang.
Die Studie liefert wertvolle Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Schlafqualität. Allerdings wurde in der Untersuchung nicht berücksichtigt, welche spezifischen Aktivitäten die Teilnehmenden ausübten. Möglicherweise sind die beobachteten Effekte bei Studierenden mit Schlafproblemen nicht allein auf Bewegung zurückzuführen, sondern auch auf die Bedeutung und den Kontext der ausgeübten Aktivitäten.
Wie zeigen sich eigentlich Schlafstörungen?
Schlafstörungen können sich auf verschiedene Arten zeigen.
- Schwierigkeiten beim Einschlafen, Durchschlafen oder das Erreichen eines erholsamen Schlafs. Schlaflosigkeit (Insomnie) ist dabei eine der häufigsten Schlafstörungen und zeichnet sich durch anhaltende Ein- oder Durchschlafprobleme aus.
- Eine weitere ernsthafte Störung ist die Schlafapnoe, bei der es zu wiederholten Atemaussetzern während des Schlafs kommt, was langfristig gesundheitliche Risiken birgt.
- Das Restless-Legs-Syndrom wiederum verursacht unangenehme Empfindungen in den Beinen, die das Entspannen und Einschlafen erschweren.
Schlafprobleme sind besonders unter jungen Erwachsenen weit verbreitet. Schätzungen zufolge litten etwa 33 % der Studierenden in der höheren Bildung während der COVID-19-Pandemie 2020-2021 unter Schlafstörungen. Eine Untersuchung chinesischer Student*innen ergab, dass 40 % von ihnen weniger als sieben Stunden pro Nacht schliefen. Zu den Hauptursachen zählen Stress, Angstzustände, unregelmäßige Schlafenszeiten und exzessive Bildschirmnutzung.
Gen Z und Schlafstörungen
Besonders betroffen ist, laut aktuellen Studien(2), die Gen Z. Burnout und Depression verbunden mit Schlafstörungen nehmen hier extrem zu. Natürlich wäre nun der Rückschluss, dass sie sich einfach mehr bewegen solle, zu kurz gegriffen. Aber die extreme Fokussierung dieser Generation auf die Digitalisierung hat in der Konsequenz eben auch häufigen Bewegungsmangel zur Folge. Laut einer Erhebung der WHO(3) aus 2022 sind es dabei vor allem Mädchen und junge Frauen, die von Bewegungsmangel betroffen sind.
Neben der Digitalisierung hat aber auch das Verhalten der Eltern starken Einfluss darauf. Während 2018 noch jedes fünfte Kind(4) mit dem Auto (vulgo Elterntaxi) zur Schule gebracht wurde, ist es laut einer neueren Erhebung des ADAC bereits jedes vierte Kind(5). Zu meiner Schulzeit konnte man die Kinder selbst am Gymnasium noch an einer Hand abzählen, die mit dem Auto angeliefert wurden.
Fazit
Schlafstörungen unter jungen Menschen sind weit verbreitet und haben ihre Ursachen sicher nicht primär nur im Bewegungsmangel, aber Bewegung, und zwar intensive, hat maßgeblichen Einfluss auf die Schlafqualität und natürlich die generelle Gesundheit. Die Welt ist zunehmend gepflastert mit Dingen, die uns das Leben erleichtern sollen, was jedoch häufig als Bumerang in Sachen Gesundheit zurückkommt.
Die Politik selbst sieht dieses Problem nicht, wenn sie unbegrenzt „mehr Digitalisierung“ fordert, deswegen muss es die Aufgabe einer neuen Elterngeneration sein, dies selbst für ihre Kinder zu tun. Definitiv eine Herausforderung, die wiederum den Eltern schlaflose Nächte bereiten kann.
Somit gilt auch für sie: Bewegung … Bewegung … Bewegung!
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